Vereinsgeschichte

Geburtsjahr 1945

Das Geburtsjahr des Vereins ist 1945. Den Anstoß dazu gab Peter Hofmann, ein Turner, der nach den schwierigen Zeiten am Ende des 2.Weltkrieges den Bürgern von Brensbach eine neue hoffnungsvolle Perspektive geben wollte, um das gesellschaftliche Miteinander in Brensbach zu neuem Leben zu erwecken und vor allem der Jugend aus der Niedergeschlagenheit und dem Nichts heraus ein neues Ziel zu geben. Die Idee fand gleich Anklang bei Wilhelm Muckensturm, Adam Kriegbaum, Adam Vogel, Adam Hofmann (dem Sohn von Peter Hofmann) und Karl Hofmann. Es sollte eine Gemeinschaft entstehen im Sinne einer sportlichen und geselligen Vereinigung mit dem Zweck: „Die gesamte Einwohnerschaft von Brensbach durch sportliche und gesangliche Darbietungen und Leistungen erfassen und die Jugend sportlich zu ertüchtigen und kulturell zu erziehen“. Die Gründung des Vereins fand im Dezember 1945 im damaligen Gasthaus „Zum Ochsen“ statt mit dem Namen „Sport- und Sängervereinigung“. Dieser Name musste gewählt werden, weil die damalige Militärregierung für Sport- und Kulturtreibende Vereine keine zwei Vereine in einem Ort zuließ. Wilhelm Muckensturm war als Gründungsmitglied der erste Vorsitzende des Vereins, sein Schwager Adam Kriegbaum betreute die Sängerachse. Die Sängerabteilung hatte allerdings nicht lange Bestand. Sie traten wieder dem Männerchor 1863 bei, dem sie bereits vor dem 2.Weltkrieg angehörten und nachdem dieser wieder 1950 das Vereinsleben aktivierte.

Beginn der sportlichen Arbeit

Mit dem Januar 1946 begann die sportliche Arbeit zunächst mit den Handballern und Leichtathleten. Die ersten Turnübungen fanden im Saal des Gasthauses "Zum Ochsen" statt. Der erste Sportplatz war eine grüne Wiese gegenüber der Hornsmühle. Das erste Spiel verloren die Handballer hoch gegen Groß-Bieberau, die mit alten Füchsen aus der Vorkriegszeit antreten konnten. Mit allen möglichen zur Verfügung stehenden Beförderungsmitteln wie Fahrrad, Holzvergaser, mit der Bahn und später mit einem Opel-Blitz wurden die Sportplätze vom hinteren Odenwald bis Babenhausen angefahren. Am Ende waren die Handballer bei diesen abenteuerlichen Fahrten zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen und standen bis 1952 treu zusammen. Eine zweite Mannschaft stand ebenso ihren Mann und war aus der Jugend mit neuen Kräften herangewachsen. Eine besondere Note verdienten hier Ludwig Kreim und Georg Riedel. Mit ausgezeichneter Schüler- und Jugendarbeit sorgten sie immer wieder für Nachwuchs. Das letzte Spiel absolvierten die Handballer in Langstadt

Damen-Handballmannschaft

Eine besondere Aktion in der damaligen Zeit war eine Damen-Handballmannschaft. Mit enormem Fleiß zählten diese Damen im Sportkreis Dieburg zu den Spitzenmannschaften. Auch diese Handballerinnen waren zu einer engen Gemeinschaft zusammengewachsen und konnten über viele lustige Erlebnisse berichten, wie sie z.B. beim ersten Spiel den Angriff auf das eigene Tor starteten. Durch laute Zurufe konnte der Angriff jedoch rechtzeitig abgeblockt werden.

Leichtathletik und Geräteturnen

Die Sparte Leichtathletik und Geräteturnen wurde von Peter Hofmann, der den Anstoß zur Vereinsgründung gab, betreut. Beim Gauturnfest in Babenhausen und anderen Wettkämpfen belegten Karl Hofmann und Fritz Oldendorf beste Plätze und können dies mit Urkunden belegen.

Abteilung Fußball

Die Abteilung Fußball wurde 1951 von Georg Stay gegründet und konnte 2001 50-jähriges Bestehen feiern. Die ersten Spieler waren neben den Brensbachern auch altgediente Fußballer aus Ueberau und anderen Nachbargemeinden, die nach Brensbach geheiratet oder sonstige Beziehungen zum Verein hatten. Gespielt wurde auf der grünen Wiese gegenüber der Hornsmühle. Brensbach spielte zunächst in der B-Klasse und ist dann 1962 in die C-Klasse abgestiegen. 1964 war große Flaute, der Spielbetrieb ruhte. 1965 wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Durch die Gebietsreform landete Brensbach im Odenwaldkreis. 1976 gelang die Meisterschaft in der C-Klasse, und die Mannschaft verblieb bis 1985 in der B-Klasse. 1987 gelang zum zweiten Mal die Meisterschaft und somit der Wiederaufstieg. Die B-Klasse konnte gehalten werden bis ins Jahr 2005. Heute spielt eine Mannschaft in der C-Klasse, aber mit guten Chancen die B-Klasse wieder zu erreichen. In Brensbach wird seit Jahrzehnten gute Jugendarbeit betrieben, aber leider ist es uns nicht vergönnt die Spieler beim Verein zu halten. Wenn alle aus der Jugend hervorgegangenen Talente bei uns noch aktiv wären, könnten wir mindestens in der Bezirksliga spielen. In der Zeit von 1991 bis 2001 gab es eine Damen-Fußballmannschaft, mit dem klangvollen Namen „Amazonen“, die Freizeit-Fußball spielten. Die Mannschaft bestand größtenteils aus Spielerfrauen und –freundinnen der aktiven Spieler. Bereits 1973 war es mit den Spielen auf der grünen Wiese an der Hornsmühle vorbei. Es konnte der neue Rasenplatz „In der Kehl“ eingeweiht werden. Noch heute wird er vom Platzwart Wolfgang Knapp gepflegt. Später kam noch der Bolzplatz am Gemeindezentrum hinzu. Das Vereinsheim = Sportheim wurde 1975 erstellt. Aus Platzmangel folgte ein Anbau im Jahre 1980. Im Jahr 2020 wurde der bestehende Rasenplatz in einen der derzeit modernsten Kunstrasenplätze mit einer LED-Flutlichtanlage umbebaut.

Kinderturnen

1975 beantragte der damalige Jugendleiter Ludwig Kreim eine neue Abteilung: Kinderturnen. Als Turnlehrerin stellte sich zunächst Frau Witwer zur Verfügung. Später übernahmen Lieselotte Kreim, ihre Tochter Heidi Buxmann, Christel Eifert und Ines Einsporn-Lochschmidt die Turnstunden mit zeitweise 30-35 Kindern im Alter von 3-6 Jahren. Ein Eltern-Kind-Turnen fügte Ines später noch hinzu. Das Kinderturnen wird heute noch geführt von Erika Kaffenberger und Anke Lambert-Dölp mit Kinderturnen und Eltern-Kind-Turnen. Heiko Seib hat die älteren Kinder unter seine Fittiche mit „Spielerischer Leichtathletik“. Insgesamt tummeln sich in dieser Sparte ca. 60 Kinder. In den Jahren 1968-1975 wird im Verein auch Tischtennis gespielt. Die Sparte macht sich selbständig und ist heute eine bekannte Größe im Odenwaldkreis unter dem Namen TTG 1975 Brensbach.

Volleyball

Eine neue Abteilung tritt im Jahre 1977 im Sportgeschehen auf. Seit 1975 spielt man bereits Volleyball in der Sporthalle in Brensbach unter der Leitung von Heinz Zimmer. Die Volleyballer werden im Verein aufgenommen und zunächst von Adi Hirschbichler und Hans-Jörg Müller geführt. Im April 1978 wird Georg Peukert neuer Abteilungsleiter und ist heute noch nach 27 Jahren Abteilungsarbeit in diesem Amt. Die Volleyballspieler nehmen in den folgenden Jahren einen ständigen Aufschwung bis in die höchste hessische Spielklasse der Oberliga. Jüngst in diesem Jahr ist die 1.Mannschaft Meister in der Oberliga geworden und spielt heute in der 3.Liga der Regionalliga Südwest. Das ist die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. Die 3.Mannschaft wurde in diesem Jahr Meister in der Kreisliga Südost und spielt heute in der Bezirksliga. Die neue A-Jugend muss ihr Licht auch nicht unter den Scheffel stellen: Sie errangen ebenfalls in 2005 die Bezirksmeisterschaft in der Jugend-Leistungsklasse A. Die gute Seele in der Abteilung ist seit seiner Rückkehr 1990 vom Zweitbundesligisten Orplid Darmstadt Thomas Seel. In der Abteilung nehmen 4 Mannschaften mit mehr als 80 Spieler aktiv am Sportgeschehen teil.

Tennis

Unter dem Vorsitz von Ludwig Feick fällt 1979 die Gründung der Tennisabteilung. Sein Grundgedanke war, Spielern beim Ausscheiden aus den aktiven Sportgeschehen eine Möglichkeit des Freizeitsportes anzubieten. Bereits im selben Jahr konnte der Sportbetrieb mit 2 Tennisplätzen begonnen werden, schon 1982 wurde ein dritter Platz hinzugefügt. Die Erstellung einer Schutzhütte in Eigenregie folgte 1984. Der rührige Spielbetrieb und erste Erfolge bei Freundschaftsspielen veranlasste dazu, aus dem Freizeitsport 1982 in die Medenspiele einzusteigen. Die Herrenmannschaft hatte auch erste Erfolge zu verzeichnen, musste dann aber doch mit den hinteren Rängen vorlieb nehmen: Hauptsache es hat Spaß gemacht, Gewinnen ist nicht immer das einzige Ziel. Die Damenmannschaft war dafür erfolgreicher und spielte bereits 1985 in der Kreisklasse A. Sie haben sich vorwärts gekämpft und halten seit einiger Zeit ihren Platz in der Gruppenliga. Weiterhin wünsche ich den Tennisdamen viel Erfolg. Der erste Abteilungsleiter hieß Helmut Schönberg, der dieser Abteilung bis 1985 vor stand, bevor er zum 1.Vorsitzenden gewählt wurde und diese Amt heute noch bekleidet. Gerhard Erbeldinger leitet nun bereits seit 1993 die Geschicke der Abteilung, unterstützt von Ursula Hehner als Kassenwartin und Heidi Mehnert als Sportwartin.

Handball

Ab April 1983 wurde im Verein auch wieder Handball gespielt. Unter der Initiative von Wilfried Oßmann gab es wieder Handball im Verein wie zur Gründerzeit, jedoch für Mädchen, um den Brensbacher Mädchen auch ein Sportangebot zu bieten. Im Juli standen bereits 40 Mädchen für den Spielbetrieb zur Verfügung. In der Verbandsrunde 1984/1985 beteiligte sich auch eine Frauenmannschaft an der neuen Runde. Der Handballbetrieb musste leider 1987 wieder eingestellt werden. Es mangelte an geeigneten Übungsstunden und Trainingsmöglichkeiten, berufsbedingte Wechsel von Spielerinnen und Übungsleitern führten zur Abmeldung der Abteilung.

Wintersport

Im Jahre 2000 brachte der Mitbegründer der Volleyballabteilung Hans-Jörg Müller eine neue Abteilung in den Verein ein: Die Abteilung Wintersport. Die SSV Brensbach hatte sich bereits seit 1996 an dem von ihm organisierten 1.Ortskernlauf beteiligt. Der 1. Brensbacher Duathlon fand dann unter seiner Leitung in der neuen Abteilung statt. Skifahren war eine Leidenschaft von ihm, es wurde zweimal im Jahr Skifahrten mit entsprechenden Übungsleitern organisiert. Hans-Jörg ist leider viel zu früh im Alter von 62 Jahren verstorben. Er gehörte dem Verein 23 Jahre lang an. Durch seine unkomplizierte und humorvolle Art war er ein überaus geschätzter Sportler. Sein Nachfolger wurde Reinhold Delp, der bis 2003 die sportlichen Aktivitäten übernahm. Der über die Grenzen hinaus beliebte Duathlon musste aus organisatorischen Gründen ab 2004 eingestellt werden. Zu Ehren von Hans-Jörg wurde der Ortskernlauf ab dem Jahr 2000 in Hans-Jörg-Müller-Lauf umbenannt. Die Leitung der Abteilung übernahm seine Tochter Dagmar Emmerich. Durch den Ortswechsel von Dagmar und des Nachfolgeproblems ist die Abteilung Wintersport bedauerlicher Weise zum Jahresende 2005 aufgelöst.

Fazit

In den Gründerjahren hatte der Verein immer um die 100 – 120 Mitglieder. Beim späteren Ausbau von weiteren Sportangeboten stieg die Mitgliederzahl auf zeitweise 550 und liegt heute bei 480, davon ca. 200 Jugendliche. Wie der Vereinsgeschichte zu entnehmen ist, gab es und gibt es heute noch recht zahlreiche sportliche Aktivitäten im Verein. Der Jahresterminkalender ist voll davon. Nicht nur auf sportlicher Basis, auch auf gesellschaftlicher und geselliger Ebene hat sich der Verein einen Namen gemacht. Bitzturnier im Fußball, Fußballhobbyturnier, Sommerparty, Jugendturnier und das Vereinheim tragen ebenfalls zur Geselligkeit bei, um das Vereinsleben zu fördern.